Wolfgang Döbereiner hat mit der „Münchner Rhythmenlehre“ die moderne Astrologie begründet. Die Münchner Rhythmenlehre wurde 1953 in „Das neue Zeitalter“ erstmals veröffentlicht, 1956 in der Gesellschaft „Zenit“ wie in der „Süddeutschen Astrologenschule“ erstmals gelehrt.
Die Münchner Rhythmenlehre ist als Ablösung der „Klassik“ entstanden. Die „klassische“ Astrologie, noch aus der Erfahrung voriger Jahrhunderte zehrend, war durch die Industrie- und Wissenschaftsentwicklung des 18. Jahrhunderts verdrängt in einen systemlosen, begriffslosen wie primitiven Zustand, weshalb nach dem Ersten Weltkrieg schon durch Alfred Witte in der „Hamburger Schule“ versucht wurde, der Astrologie an der Seite der Wissenschaft einen Platz zu erstreiten, ebenso wie Reinhold Ebertin in der „Schule Ebertin“ das gleiche auf der Seite der Psychologie versuchte.
Die offizielle Welt der Wissenschaft und Industrie und die inoffizielle der Astrologie sind unvereinbar. Die Astrologie erfaßt die Gestalt der Geschehen, die Wissenschaft ist auf die Ausübung als Erscheinung beschränkt. Deshalb haben sich die Ergebnisse der Astrologie in der inoffiziellen Welt geoffenbart, nicht in der offiziellen.
Die „Klassik“ gibt es nur noch dem Namen nach. Sie ist von den Begriffen, Zuordnungen wie Vorgehensweisen der Münchner Rhythmenlehre derartig durchsetzt, daß sie zur anonymen Ausformung der Münchner Rhythmenlehre wurde, und viele Astrologen und Autoren guten Glaubens vermuten mit Klassik zu hantieren. Die Kennzeichnung der Ergebnisse der Münchner Rhythmenlehre als Klassik geschieht gleichzeitig mit der vollen Absicht, diese Ergebnisse zu anonymisieren und zu „veraltertümeln“, um in einer „feindlichen Übernahme“ die Erfahrungswelt der Astrologie den Vorgängen der Wissenschaft und ihren Ausübungen einzuverleiben mit dem Alleinvertretungsanspruch, den die offizielle Welt aus dem Erwerb von Denkberechtigungsscheinen herzuleiten versucht.